Orchester im Aufwind
Rolf Beuchert und seine Musiker spielten auf heimischem Terrain
Von Karl-Heinz Katz
RUTESHEIM – Mit Stücken von Edvard Grieg, Karl Ditters von Dittersdorf und Georg Friedrich Händel begeisterte das Rutesheimer Kammerorchester unter Leitung von Rolf Beuchert zahlreiche Zuhörer unlängst in der Rutesheimer Festhalle. In einer Frage waren sich die Besucher einig: Der Abend war das Eintrittsgeld wert und das Kammerorchester hatte einen auch höhere Ansprüche erfüllenden Konzertabend geboten.
Rolf Beuchert, der in den zwei Jahren seiner Dirigententätigkeit aus dem früheren Kammermusikkreis ein ansprechendes Orchester geformt hat, wird mit dem von seinen Schützlingen Gebotenen ebenfalls zufrieden gewesen sein. Dabei stellt Beuchert an die Instrumentalisten durchaus hohe Ansprüche, wie schon die Suite für Streichorchester „Aus Holbergs Zeit“ von Edvard Grieg deutlich zeigte. Vor allem die noch junge Soloviolinistin Kirsten Jacobs ließ mehr als nur ahnen, welches Riesentalent in ihr heranwachsen kann.
Wer bisher den Kontrabaß ob seiner plumpen Unbeweglichkeit für ein unattraktives Instrument gehalten hat, der sah sich wohl nach dem „Konzert in E-Dur für Kontrabaß und Orchester“ von Karl Ditters von Dittersdorf eines Besseren belehrt. Stefan Telser zeigte beeindruckend, welche Möglichkeiten in diesem Instrument stecken. Mit welcher Behendigkeit und dabei traumhaften Sicherheit der gebürtige Böblinger seine Finger über den Steg seines Instrumentes fliegen ließ, war schon dazu angetan, Bewunderung nicht nur bei musikalischen Laien hervorzurufen. Man ist versucht, zu bedauern, daß es nur verhältnismäßig wenige Kompositionen für Kontrabaßsoli gibt.
Nach der Pause kam dann das große Zugeständnis an den Publikumsgeschmack. Verstärkt durch Blech- und Holzbläser interpretierte das Kammerorchester die Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel. Dabei hatte man das Gefühl, daß die einzelnen Instrumentalsätze ihr Notenblatt fast vergessen konnten, so sicher bekamen sie von ihrem Dirigenten die Einsätze angegeben.
Daß angesichts des stürmischen Beifalls das Kammerorchester die Ouvertüre zur Feuerwerksmusik nocheinmal als Zugabe bringen mußte, spricht fast schon allein dafür, daß das Rutesheimer Kammerorchester sicher noch viele weitere Konzerte bringen w